Ich kam an dem Waldweg vorbei, an dem ich vor vier Tagen fast gestorben wäre, ich schaute aber gar nicht hin, nichts sollte mich an diesen Tag noch erinnern, zum Glück war meine Erinnerung an mein "Menschenleben" nur mehr verschwommen, nicht so gestochen scharf wie mein Gedächtnis es jetzt war. Ich folgte unbemerkt dem Weg, auf dem Esme gekommen war und geriet so in die Nähe des Hauses, wo mir zwei Gerüche in die Nase drangen.
"Vampir!"
Ich zischte laut und ein Fauchen entglitt mir, mit fiebrigen Augen durchsuchte ich die Umgebung, aber ich konnte niemanden sehen. Ich folgte schnell der Fährte und blieb immer wieder stehen, um mich umzusehen, ehe ich wieder weiter rauschte. Nach ein paar Minuten wurde meine Konzentration auf zwei Gestalten gelenkt, eine wankte eher, als zu gehen, die andere war sicherlich der Vampir, warum ich das erkennen konnte, war mir auch nicht klar, aber es fiel mir sofort auf. Ein süßlich, rostiger Geruch stach mir in die Nase, verwirrt löste genau das ein Feuer in meiner Kehle aus, ich griff mir an die Kehle, versuchte, den Geruch von Blut zu ignorieren, aber ich konnte es nicht. Ich fiel in einen Rausch, wie ich ihn noch nie verspürt, hatte, nicht einmal zu viel Champagner hatte so eine Wirkung. Ich näherte mich der einen verletzten Person, sah das Blut an ihrem Kopf und an der bleichen, zittrigen Hand. Noch hatten sie mich nicht bemerkt und ich beschloss, ihnen lautlos zu folgen, so lautlos, sodass es auch das Vampirmädchen nicht hören konnte. Ich verfolgte sie bis zur Haustür und wartete dort auf einen guten Moment, möglichst bevor einer der Cullens etwas mitbekam.
--> Cullen Haus